Liebe Mitglieder und Freunde, sehr geehrte Nachbarn und Mitbürger,
als Bürgerverein Forstwald erreichen uns in diesen Tagen viele besorgte Fragen, Vorschläge und Anregungen zur Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände der Forstwaldkaserne. Diese nehmen wir – nicht erst seit Erscheinen der Zeitungsartikel mit dem Titel „Option: Zeltstadt in der Kaserne Forstwald“ – sehr ernst.
Viele Menschen verlassen derzeit ihre Heimat und kommen nach Deutschland, weil sie sich im Krieg befinden, verfolgt werden oder auf ein besseres Leben hoffen. Nach Maßgabe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird bei Bitten um Asyl und Anerkennung als Asylbewerber nach folgenden Regeln verfahren: Die betreffende Person kommt zunächst in eine Erstaufnahme-Einrichtung. Das ist ein großes Gebäude, ggf. auch eine Traglufthalle, mit Schlaf- und Sanitärräumen, ärztlicher Versorgung und Kantine. Auf der Suche nach Standorten für die Erstaufnahme-Einrichtungen hat die Bezirksregierung Düsseldorf am 12.10.2015 die Forstwaldkaserne besichtigt. Die Presse berichtete.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass sie für den Betrieb von Erstaufnahme-Einrichtungen nicht zuständig ist. Wir werden uns damit nicht zufrieden geben und auf allen in Betracht kommenden Ebenen von Politik und Verwaltung nachfragen. Grundsätzlich halten wir fest: Es gilt ohne Abstriche, dass die Aufnahme von Menschen, die in ihrer Heimat an Leib und Leben bedroht sind, unabdingbare humanitäre Verpflichtung ist. Die Menschen sind würdig unterzubringen und zu versorgen.
Dabei sind Bedingungen zu beachten, wie
- Stabilität/Qualität der Unterbringung und
- Umfeld der Objekte.
Faktoren wie
- Sicherheit,
- Erreichbarkeit,
- Wirtschaftlichkeit
sind ebenso ausschlaggebend.
Unter Berücksichtigung dieser Kriterien ist das Gelände der Forstwaldkaserne für die Unterbringung von Flüchtlingen von unserer Stadtverwaltung bislang nicht in Betracht gezogen worden. Nicht nur nach unserer Auffassung ist das Gelände der Forstwaldkaserne im Vergleich zu allen anderen von der Verwaltung als mögliche Flächen für Flüchtlingsunterkünfte erfassten Objekten höchst ungeeignet. Allerdings sind auch wir aufgefordert, dort zu helfen, wo es möglich ist. Nach wie vor sucht die Stadt nach Angeboten von privatem Wohnraum.
Die Forstwaldkaserne gilt als Option, als Wahlmöglichkeit. Von den beteiligten Behörden war bislang nichts Konkretes in Erfahrung zu bringen. Alles bewegt sich auf der vagen Ebene der Findung. Wir beobachten die weitere Entwicklung kritisch und halten Sie auf dem Laufenden.
Mit nachbarschaftlichen, freundlichen Grüßen
Ihr Bürgerverein Forstwald e.V.
Text: G. Porst, H.-J. Ruhland
So schaut es aus !
Stand 30.10.2015
Die Kaserne Forstwald wird für die Unterbringung von Flüchtlingen vorbereitet.