Die Wiederaufforstung der ehemaligen Kaserne in Forstwald würde ein teures Projekt, erklärte Heidi Matthias, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Ihre Replik auf die Kritik der FDP ist deutlich. Die Ratsfrau spricht von „Augenwischerei“, wenn die Freien Demokraten bemängeln, dass die Grünen eine Erhöhung des Waldanteils in der Stadt einerseits fordern und eine Wiederaufforstung in Forstwald ablehnen.
„Der nur auf den ersten Blick einleuchtende Plan des FDP-Kollegen Günter Porst, das Gelände der ehemaligen Kaserne Forstwald einfach zum Wald zu machen und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen (den Krefelder Waldbestand auf einen Schlag um mehr als elf Hektar zu erhöhen und die Forderung der Forstwalder Bürgerinitiative zu erfüllen) hat leider einen eklatanten Schönheitsfehler: Bevor dort mit einer Wiederaufforstung begonnen werden kann, müssen zunächst einmal die zum großen Teil mit Asphalt oder Beton versiegelten Flächen freigelegt werden. Das würde ein teurer Wald“, argumentierte Heidi Matthias.
Bei einem Versiegelungsgrad des Kasernengeländes von rund 50 Prozent auf Krefelder Gebiet wäre man schnell mit einem beträchtlichen Kostenaufwand konfrontiert. Planungsdezernent Martin Linne rechne mit einem hohen siebenstelligen Betrag, der die finanziellen Möglichkeiten der Stadt für solch ein Projekt bei weitem übersteige, glauben die Grünen. Wenn der Waldbestand entsprechend dem Flächennutzungsplan mittelfristig deutlich erweitert werden solle, so kämen nur Flächen in Frage, die noch nicht bebaut und somit einfach und mit geringen Kosten aufzuforsten seien.
„Egal, welche Nutzung wir der alten Kaserne zukommen lassen, um eine kostspielige Entsiegelung werden wir nicht herumkommen“, sagte Matthias. Da sich die Stadt an dieser Stelle ausschließlich Wald nicht leisten könne, mache es Sinn, aus dieser Brache ein durchgrüntes Wohngebiet zu schaffen. „Wünschenswert wäre es, wenn wir durch die Errichtung von Mehrgeschossbauten ökonomisch mit der Fläche umgingen“, meinte sie.
Quelle: RP vom 12.08.2017