Forstwald: Rat stellt Weichen für Wohnbebauung

Nach langer, kontroverser Debatte hat der Rat gestern mehrheitlich einen in Forstwald hochumstrittenen Beschluss zum ehemaligen Kasernengelände gefasst: Demnach soll die Verwaltung mit dem Bund als Eigner über einen Kauf „entsprechend der Darstellung im neuen Flächennutzungsplan (Wohnbaufläche)“ führen. Die Gegner des Beschlusses – CDU, FDP sowie die Ratsherren Andreas Drabben (UWG) und Jürgen Heitzer – sehen darin eine Weichenstellung für mehr Wohnbebauung. Sie wollten im Gegenzug Verhandlungen unter der Maßgabe einer Wiederaufforstung des Areals festschreiben. Die Entscheidung fiel mit relativ knapper Mehrheit von 24 zu 29 Stimmen.

Planungsdezernent Martin Linne erläuterte, dass der Beschluss noch keine finale Entscheidung über das Ob und die Art der Bebauung sei. Das kauften ihm die Befürworter der Aufforstung nicht ab – sie sahen darin sehr wohl eine Vorentscheidung. In der Tat drängte sich der Eindruck auf: Jürgen Hengst machte für die SPD die Notwendigkeit geltend, sich Optionen für mehr Wohnbebauung offenzuhalten; Heidi Matthias plädierte für die Grünen klar für eine bauliche Entwicklung – auch mit der Begründung, dass Forstwald ein „sterbender Stadtteil“ sei und dringend neuen, kleinteiligeren, modernen Wohnraum für junge Familien brauche. Für die FDP widersprach scharf Günther Porst: Das stimme nicht; es gebe viele Familien mit vielen Kindern in Forstwald, die Kita platze aus allen Nähten (RP vom 07.07.2017).

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