Geschichte

„Kurze Forstwaldgeschichte“

Am 1. August 1929 wurde das Gebiet des Forstwaldes mit 220 ha, davon 126 ha Wald, durch die Stadt Krefeld eingemeindet. Seit 1963 ist Forstwald Stadtteil von Krefeld.

Der Forstwald lag ursprünglich in der St.-Töniser Heide. Auf diesem Gebiet fanden zwei große Schlachten statt, und zwar 1642 (im 30-jährigen Krieg) und 1758 (im 7-jährigen Krieg).
Die Heide gehörte der Gemeinde Vorst, wurde aber wegen der hohen Schulden aus der Franzosenzeit an den Krefelder Kaufmann Gerhard Schumacher verkauft. Schumacher ließ einen Kiefernwald anlegen, der jedoch nach einigen Jahren durch einen Brand vernichtet wurde. Kurz darauf erfolgte die Aufforstung und die Wege wurden so angelegt, wie sie heute noch vorhanden sind.

Das Forsthaus – es steht noch heute – wurde 1838 gebaut. Um die Jahrhundertwende begann die eigentliche Besiedelung, meist mit Wochenendhäuschen. Anfang der 30er Jahre entstanden die ersten Siedlungen.
Die Bebauung, wie sie heute zu sehen ist, begann erst nach dem 2. Weltkrieg. Bereits 1945 zog im Forstwald der erste Martinszug nach dem Krieg.

Im Sommer 1952 herrschte unter den Bewohnern große Aufregung. Gerüchte besagten, für den Bau eines Militärlagers müssten große Teile des Waldes geopfert werden. Das war einer der Gründe, die zum „Bürgerverein Forstwald“ führten.
Nur 20 Hektar, die Hälfte davon auf Sankt Töniser Gebiet, auf dem im Krieg ein Baustofflager der OT (Organisation Todt) entstanden war, wurden durch die Besatzungsmacht beschlagnahmt und bebaut. Für die Forstwaldbewohner war es der Beginn der Frischwasserversorgung und der Kanalisation. Die Eröffnung der ersten Schule im Forstwald als katholische Volksschule fand 1945 in der ehemaligen Verwaltungsbaracke der OT statt. Für die jetzige Forstwaldschule erfolgte 1954 der erste Spatenstich.
1949 wurde eine evangelische Notkirche ebenfalls in einer ausgedienten OT-Baracke eingerichtet. Die jetzige Johanneskirche wurde 1961 eingeweiht. Nach der Grundsteinlegung 1970 wurde die Kirche Maria Waldrast der katholischen Gemeinde im November 1971 eingeweiht. Seit 1969 haben wir eine Zweigstelle der Sparkasse.


Schlacht an der Hückelsmay
Geschichtlicher Hintergrund – Kurzüberblick-

Während des 7-jährigen Krieges wurde am 23. Juni 1758 die Schlacht bei Krefeld geschlagen. Das Gebiet des heutigen Forstwaldes war Aufmarschgebiet und auch ein Teil des Schlachtfeldes. Die Franzosen waren hinter der Landwehr in Stellung gegangenen. Die Entscheidung wurde vom Oberbefehlshaber der Alliierten Armee, dem Herzog Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, durch einen Angriff von Süden nach einer Umgehung über Vorst und Anrath erreicht. Am späten Abend war die Schlacht entschieden. Die Franzosen räumten das Schlachtfeld und zogen sich über Osterath nach Neuss zurück.
Die Schlacht an der Hückelsmay war keineswegs eine nur örtliche Auseinandersetzung. Sie war im 7-jährigen Krieg Teil eines praktisch weltweiten Ringens. Sehen Sie hier die Zusammenhänge die wir Ihnen mit Genehmigung des Autors, Herrn Bergmann zum auf der Seite „Historie“ vorstellen.


Weitere Links zu diesem Thema:

Die Schlacht bei Krefeld im Internet

Ein Stadtteil mit ungewöhnlicher Biografie  (Text von Hellmut Sallmann)


Die Schlacht bei Krefeld
Dichtung von H.Nolden

Weit um Krefeld’s blühende Auen war ganz furchtbar anzuschaunein machtvoll großes Feindesheer, es lagert in flammendem Feuermeer.Trompetentöne schmettern in den Tag hinein, General Clermont will heut Sieger sein!
Herzog Ferdinand erwacht mit trüben Sorgen: was ihm wohl bringt der junge Morgen,drohn auch Gefahren, nichts hält ihn zurück, um neu zu gründen Preußens Glück.
Da tönen Morgenglocken, sie schallen weit ins Land, er hebt den Blick,den Blick zum Himmel, er legt aufs Herz die Hand.Erhalte meinen König, erhör mein heißes Flehn, du guter Gott,o Gott dort droben, laß ihn nicht untergehn, erhalte meinen König.
Und aus seinen Augen sprossen Flammen, schließet euch zusammen!Zu halten fest am Vaterlande und reißen aus des Feindeslande,des Reiches edles Heiligtum, das Banner schwarz und weiß voran,es leucht‘ den Siegesmorgen an!
Dann steigt zu Pferd Held Ferdinand, sein Schlachtenschwert in starker Hand,und ehe noch Clermont erwacht, hat schon begonnen die blut’ge Schlacht,wogende Massen stürmen herbei, sie stürmen herbei, Sieg oder Tod war ihr Feldgeschrei,da gab’s kein Pardon, in rasender Wut, in Strömen floß das Blut,Hurra, Hurra, Hurra!
Der Feind, er war bezwungen, und neu gekräftigt war Preußens Reich!Heil! Edler Herzog von Braunschweig! Edler!Heil, Heil, Heil!
Gedenken wir der teuren Toten, die uns mit Blut geweiht den Boden,die oben hoch aus Geisterhöhn auch heut auf uns herniedersehn!
Und nun den Sieg zu künden, zieht rings durchs deutsche Land,von Gau zu Gau durchs deutsche Land, soll zünden der heil’ge Siegesbrand,von Gau zu Gau durchs deutsche Land, soll zünden der heil’ge Siegesbrand!Hurra! Hurra!