Die CDU ist gegen die Bebauung der ehemaligen Kaserne in Forstwald und steht zu früheren Krefelder Absprachen mit der Nachbarstadt Tönisvorst.
Das gute nachbarschaftliche Verhältnis zur Stadt Tönisvorst sehen die Krefelder Christdemokarten in gefahr, wenn das Gelände der ehemaligen Kaserne in Forstwald bebaut werden sollte. Die CDU-Fraktion plädiert für eine Aufforstung der Flächen und kritisiert die Grünen, die in der Sache eine „schizophrene Haltung einnehmen“. Einerseits forderten sie mehr Wald im Stadtgebiet, um andererseits gegen die Aufforstung in Forstwald zu stimmen.
Für die Krefelder CDU-Stadtratsfraktion würde die Bebauung der ehemaligen Kaserne im Forstwald nur Verlierer produzieren. Die Stadt stehe bei der Stadt Tönisvorst im Wort, das Gelände der Forstwald-Kaserne aufzuforsten. Würde an anderen Stellen in Krefeld aufgeforstet, dann verschwänden dafür vor allem landwirtschaftlich genutzte Flächen.CDU, FDP und die fraktionslosen Ratsmitglieder Andreas Drabben und Jochen Heitzer stimmten im Rat gegen die Bebauungspläne der Stadt für das Areal. Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Hans-Albert Schmitz, verwies gestern auch auf die Historie der politischen Debatte. „Gerade durch die Ausrichtung der Euroga im Jahr 2002 wollte man die Wiederaufforstung. Damals haben wir das auch so mit der Stadt Tönisvorst abgestimmt, damit man ein gemeinsames grünes Band entwickeln kann. Tönisvorst hat sogar auf die Entwicklung von Bauland an der Stelle verzichtet“, berichtete Schmitz. Mit der Entscheidung für eine Bebauung würde man sein Versprechen brechen. Die Stadtverwaltung habe diese Position bislang stets geteilt.
Unverständnis zeigt sich bei der CDU auch über die Position der Grünen. „Man will über 100 Hektar Wald in Krefeld neu pflanzen: Aber bitte nicht im Forstwald. Wo soll der Wald denn sonst angelegt werden, wenn nicht hier. Damit wollen die Grünen zu Ungunsten der Krefelder Landwirtschaft Waldflächen anlegen, anstatt Flächen wie hier in Forstwald zu nutzen“, ärgerte sich Schmitz. Außerdem werde aus Sicht der CDU von den Grünen auch vergessen, dass die Forstbetriebsflächen in den Jahren zwischen 2006 und 2016 um mehr als 60 Hektar Wald gewachsen seien. Zum größten Teil geschehe dies auf Flächen für die Landwirtschaft.Die CDU-Position sehe weiter vor, eine Bebauung auf dem bisherigen Kasernengelände abzulehnen. Dabei stehe die CDU-Fraktion auch an der Seite und zum Willen der Bürger im Forstwald. „Eine Bebauung mit mehrstöckigen Häusern wird abgelehnt. Insbesondere weil hier die Bewohner dieser Gebäuderiegel als natürlicher Schallschutz für die Bahntrassen dienen sollen, das ist schon makaber“, meinte Schmitz.
Der Kommentar von Rechtsanwalt Hakes kann so nicht stehenbleiben. Bei der Lektüre sind da enorme Wissenslücken und Halbwahrheiten, aber es ist wohl auch ein gewisses Maß an Ignoranz festzustellen. Zu Gunsten von Herrn Hakes will ich gerne annehmen, dass er sich lange Zeit nicht im Forstwald aufgehalten, aber auch keine Zeitungen gelesen hat. Ferner ist mangelndes Wissen erkennbar, wenn es um die Geschichte des Forstwaldes, etwa ab 1952/1953, geht. Es ist Ihnen, sehr geehrter Herr Hakes, anzuraten, sich mal mit dem Forstwalder Bürgerverein und der Bürgerinitiative auseinanderzusetzen um Ihr fehlendes Wissen auszugleichen.
Sehr geehrter Herr Hakes,
zu Ihrem Kommentar vom 24.8.2017 möchte ich wie folgt Stellung nehmen:
Zunächst einmal irritiert es mich, dass Ihr Kommentar – wie immer – unter der eMail-Adresse Ihrer Kanzlei und nicht unter einer privaten erscheint. Ob damit von Ihnen eine Verstärkung der Wirkung erreicht werden soll, können natürlich nur Sie selbst beurteilen. Auch die Einbringung eines persönlichen Einsatzes zur Lösung der Probleme – egal, auf welcher Seite – hat man bisher bei Ihnen nicht feststellen können.
Wieder einmal fällt auf, dass von Ihnen im Wesentlichen völlig unangebrachte persönliche Kritik an in der Sache handelnden Personen (Stilfragen sollen hier nicht behandelt werden) geübt wird, ohne selbst substantielle Vorschläge zur Sache vorzutragen oder vortragen zu können.
Die nächste von Ihnen kritisierte Institution ist die Bürgerinitiative für Aufforstung Kasernengelände. Bezüglich der Errichtung der Flüchtlingsnotunterkunft auf einem Teil der Kasernenfläche, darf ich zitieren: „….sich dann aber maßlos aufregten, als diese versiegelte Fläche anschließend für die Flüchtlinge hergerichtet wurde die diese Bürger auch nicht haben wollten.“ Sowohl gegen die von Ihnen verwendete schwammige Formulierung „versiegelte Fläche“ als noch mehr der Unterstellung, die Initiative hätte „.. diese Bürger auch nicht haben wollen“ verwahre ich mich im Namen des Vorstandes der Initiative auf das Schärfste. Hier sind Ihre Aussagen unsachlich und diffamierend. Darüber hinaus scheinen Ihnen die Zusammenhänge der Abläufe sowie der handelnden Institutionen (Bezirksregierung, Land NRW, Bund) nicht bewusst zu sein. Allein daraus – und auch aus der Tatsache, dass die für ca. 17 Mio Euro errichtete Einrichtung unmittelbar nach Fertigstellung wieder zurückgebaut wurde – wird klar, dass hier ein Vorgang abgelaufen ist, der nichts mit Bebauung oder Aufforstung zu hatte. Zum Thema Flüchtlingsnotunterkunft hat sich die Initiative zu keinem Zeitpunkt öffentlich positioniert, da es ein nicht zur Aufgabe der Initiative gehörender und von ihr nicht beeinflussbarer Aspekt war.
Ihr Hinweis auf das überwiegende Interesse der Forstwalder „…dass endlich etwas passiert auf dem Kasernengelände“, ist eine Forderung, der sich in der Tat viele Bürger anschließen können. Aber statt solche Allgemeinplätze von sich zu geben, wäre es zielführender – zumindest für die eigene Erkenntnis – sich einmal mit folgenden Fragen zu beschäftigen:
Was soll denn getan werden?
• Wer entscheidet über das, was auf einem Grundstück passiert? Der Eigentümer
• Kann die Stadt einen Eigentümer zwingen, bestimmte Dinge auf seinem Grundstück zu tun? Nein!
• Für beide Fragen bieten etliche Krefelder „Schrottimmobilien“ idealen Anschauungsunterricht.
• Eigentümer der Kasernenfläche ist die BIMA, eine Gesellschaft des Bundes, deren einziges Interesse der Verkauf der Fläche ist. Andererseits ist damit dann auch belegt, dass sich noch eine Weile nichts auf dem Gelände tut!
Jürgen Reck
Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Forstwald
für Aufforstung Kasernengelände
Die CDU hat aber doch dem Flächennutzungsplan zugestimmt der dieses Gelände zur Wohnbebauung ausweist.
Soweit ich es mitbekommen habe, halten sich die Befürworter und Gegner einer Bebauung bzw. Aufforstung dieses Geländes unter der Einwohnerschaft im Forstwald die Waage. Insofern ist es schon extrem einseitig, wenn die Herren Schmitz von der CDU und Porst von der FDP sich immer wieder nur die Rosinen für ihre Argumentation heraus picken und daher nur mit Halbwahrheiten zu argumentieren versuchen.
Über diesen ganzen Hickhack der Parteien wird die wohl einzig überwiegende Ansicht der Forstwalder Bürger ignoriert, dass die Hauptsache ist, dass überhaupt etwas mit dem Gelände passiert damit wenigstens der derzeitige Zustand beendet wird.
Persönlich interessant fand ich dann die zwischenzeitlichen Aussagen von einigen Befürwortern der Aufforstung die zunächst sagten, dass sie im Zweifel den damaligen Zustand der abgezäunten Verwahrlosung beibehalten wollten, da so über die Jahrzehnte eben doch ein Wald entstehen würde (den nur nie ein Bürger betreten darf), sich dann aber maßlos aufregten, als diese versiegelte Fläche anschließend für die Flüchtlinge hergerichtet wurde die diese Bürger auch nicht haben wollten.
Ich persönlich bin zwar für die Bebauung um auf diesem Wege dem weiteren Wegfall der Infrastrucktur im Forstwald zu begegnen, aber am Wichtigsten auch für mich ist es, dass sich dort überhaupt etwas ändert.
Dies wird durch CDU und FDP aber verhindert, denn diese haben nach meiner Kenntnis keine (geschweige denn eine belastbare) Finanzierungsplanung für die von ihnen bevorzugte Aufforstung. Also passiert leider weiterhin nichts außer Parteiengezänk.