Die Frage der Zukunft des ehemaligen Kasernengeländes in Forstwald bewegt uns alle. Anliegend erhalten Sie einen Artikel von Johannes Hakes:
Mit Interesse habe ich die Ereignisse in Zusammenhang mit dem ehemaligen Kasernengelände immer verfolgt und es scheint mir, dass mehr oder weniger eine Patt-Situation entstanden ist. Auf der einen Seite ist zwar im Flächennutzungsplan die Wohnbebauung erst einmal vorgesehen, doch auf der anderen Seite haben CDU und FDP klar erklärt, dass sie sich für eine Aufforstung einsetzen werden.
Im Gegenzug sind SPD und Grüne jeweils für eine Wohnbebauung.
Ich befürchte, dass sich beide Lager nun gegenseitig blockieren werden, gleich was die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 für Stimmenverhältnisse im Rat ergeben wird. Damit würde aber genau das eintreten, was wohl keine der beiden Gruppen im Forstwald (Bebauungsbefürworter und Aufforstungsbefürworter) wollen – dass eben der bisherige Zustand, also die mit Stacheldraht eingezäunten und immer weiter verfallenen Kasernengebäude, weiterhin Jahrzehnte bestehen bleiben.
Eine natürliche und schlecht vorbereitete Suksession, also, dass sich die Bäume und Pflanzen von selbst ihren Lebensraum dort holen und somit von selbst ein Wald entstehen wird kann wohl jeder Laie mit Blick auf das Gelände der ehemaligen Holzhandlung Mennicken nicht wollen. Das wäre natürlich sehr einfach! Um die von den Aufforstungsbefürwortern gewünschte historische Kulturlandschaft Forstwald (was auch immer das genau bedeuten mag) zu entwickeln, müssen schon mindestens die Gebäude und die versiegelten Oberflächen entsorgt und der Boden für eine Bepflanzung aufgelockert werden, um eben so eine Situation wie bei Mennicken zu verhindern.
Was also aus dem Gelände werden wird, mag die Politik entscheiden. Doch schlage ich hiermit allen beteiligten Personen vor, bei den Politikern Druck auszuüben, so dass sie nicht nur grundsätzlich entscheiden, sondern diese Entscheidung dann auch tatsächlich und zeitnah umsetzen. Was nützen uns Forstwaldern denn irgendwelche grundlegenden Entscheidungen, gleich ob pro Bebauung oder pro Aufforstung, wenn diesen grundlegenden Entscheidungen keine Taten folgen und es noch weitere 10, 20 oder 30 Jahre so bleibt wie es ist? Ich meine, das nützt keinem. Ich befürchte, dass sich die Politik gegenseitig blockieren wird oder die Entscheidung bzw. deren Umsetzung schlichtweg ausgesessen wird. Das will aber doch niemand.
Sowohl Bebauungsbefürworter als auch Aufforstungsbefürworter haben jeweils gute Argumente für ihre jeweilige Position. Alle, von denen ich gehört und mit denen ich gesprochen habe, eint jedoch die Meinung: Der jetzige Zustand muss weg!
Somit appelliere ich und bitte hiermit an alle Bürgerinnen und Bürger, dass sie aufeinander zugehen sollten um die Politiker zu einer Entscheidung nur mit gleichzeitiger Umsetzung dieser Entscheidung zu drängen. Auch wenn ich für mich einen klaren Wunsch habe, was aus dem ehemaligen Kasernengelände werden soll, so steht für mich an erster Stelle das Ziel, dass aus dem Gelände zeitnah überhaupt etwas wird und nicht dieser Schandefleck so bleibt wie er ist.
Ich hoffe, dass sich ich mit diesem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ die Kräfte und die Dynamiken die sich in den letzten Monaten im Forstwald entwickelt haben, vereinen und bündeln können, damit überhaupt etwas in der Realität passiert und die Entscheidung über die Umsetzung oder Abänderung des Flächennutzungsplanes nicht im Aktenschrank verstauben wird.
Wer stimmt mir zu?
Johannes Hakes, 16.05.2014