Die gute Nachricht zuerst: Er hat wieder stattgefunden, unser Martinszug. Eigentlich wie immer. Scharen von fröhlichen Kindern mit ihren Laternen. Musikkapellen mit Pauken und Trompeten. Martinslieder. Mit Lichtern und Laternen liebevoll geschmückte Straßen. Hunderte, eigentlich gut gelaunte Nachbarn, Gäste und Freunde am Straßenrand. St. Martin vorneweg, hoch zu Ross (im Prinzip jedenfalls). Mantelteilung auf dem Schulhof am flackernden Feuer. Kinderpunsch und Glühwein für alle.
Aber, manches war dieses Mal doch nicht ganz so wie immer. Weniger erfreulich: Der Zug führte über die seit Langem bekannte Strecke, nur eben in umgekehrter Richtung, also jetzt via Schule, Bellenweg, Forstwaldstraße, Hermann-Schumacher-Straße, Kuckucksweg, Stockweg, Elsternweg, Hermann-Schumacher-Straße, Plückertzstraße, Bellenweg, Schulhof.
Will heißen, die erwartungsvoll feiernden Zuschauer wurden entweder überrascht von dem plötzlich schon auftauchenden Martinszug oder aber recht ungeduldig, weil St. Martin nebst Gefolge ungebührlich lange auf sich warten ließ.
Ursache der Routenänderung: Im Zuge der wochenlang vorhergehenden Diskussionen über eine Polizeibegleitung von Martinszügen in Krefeld kam kurz vor unserem Termin von der Verwaltung die Maßgabe, den Martinszug jetzt so zu führen wie beschrieben.
Der mittlerweile fast selbstverständlich gewordene Auftritt „hoch zu Ross“ lief heuer auch etwas anders:
Zur Wegbereitung an der Spitze des Zuges fuhr dieses Mal ein Streifenwagen mit Festbeleuchtung, anfangs sogar mit Blaulicht. Gleich dahinter St. Martin auf seinem Apfelschimmel. Der zeigte im Laufe des Zuges mehr und mehr Unwillen und schließlich einen unzufriedenen Side-step.
Sicherheitshalber musste sich St. Martin herablassen und den Rest des Weges sowie das Finale, die Mantelszene am Feuer, zu Fuß hinter sich bringen. Was ihm alles in allem wieder bewundernswert gelang.
Am Glühweintresen fehlte es dann allerdings nicht an Gesprächsstoff. Die anschließende „Manöverkritik“ brachte das klare Bekenntnis: Der nächste Martinszug soll wieder über den altbewährten Parcours in ursprünglicher Abfolge führen und eine Polizeibegleitung wird am besten per Fußstreife, jedenfalls aber ohne ein Blaulicht erfolgen.
Zu dem wirklich Erfreulichen: Die Organisation unseres Martinszuges war im Grunde wieder hervorragend. Von der Aufstellung, dem Einsatz und Erfolg der Spendensammler (ohne Geldmittel läuft halt auch kein Martinszug) über die administrativen Notwendigkeiten, die Logistik beim Packen und Verteilen der Martinstüten, das Bereitmachen von Fest- und Feuerplatz, die Begleitung durch Fackel-bewehrte Ordner, die „Bühnenarbeit“ am Martinsfeuer bis hin zum „Schankbetrieb“ an der Glühweintheke, alles war wieder ausgezeichnet durchorganisiert. Herzlichen Dank allen, die bereitwillig und engagiert mitgeholfen haben.
Natürlich ein ganz herzliches Dankeschön den Kindern und Lehrerinnen der Forstwaldschule, die den Martinszug mit ihren Fackeln und Liedern wieder vorbereitet und lebendig gemacht haben. Danke sehr den schwungvollen Musikkapellen.
Besonderer Dank gilt unserem St. Martin in Gestalt von Karl-Willi Severens, der seinen Part nun zum 27.Male übernahm, und natürlich dem Organisator des Ganzen, unserem stellvertretenden Bürgervereinsvorsitzenden, Dieter Dückers.
Noch einmal sei hervorgehoben: Recht herzlichen Dank allen Nachbarn und Freunden, die uns mit ihrer Spende die Durchführung dieses Martinszugs erst wieder möglich gemacht haben.
Einige Impressionen vom Martinszug:
Text: G.Porst / Bilder:D.Nelsen